Wie wir ja wussten, hatte es auf der Strecke zwischen Dawson und Whitehorse einen Waldbrand. Mit einem Pilotfahrzeug sollte diese aber einspurig befahrbar sein. Schon bald nach unserer Abfahrt wurde die Sicht dann auch durch das Feuer schlechter. Grosse Brände waren aber nicht mehr zu sehen.

Es ist unglaublich was für Schäden jedes Jahr durch diese Waldbrände entstehen. Jahrelang sind diese noch zu sehen. Erst nach ca. 50 Jahren ist der Wald wieder einigermassen nachgewachsen.

Nicht wegen des Waldbrandes benötigten wir einen Pilotcar, da konnten wir ohne irgendwelche Hindernisse durchfahren, wegen den noch immer bestehenden Baustellen war ein solches erforderlich. Und die waren übel. Unser frisch gewaschenes WOMO sah bald wieder aus wie wenn es in eine Schlammschlacht gekommen wäre. Sicher war es für diese zwei Velofahrer auch nicht sehr angenehm.

Doch nach den Baustellen ging es dann flott weiter, die Gegend zeigte sich wieder von der schönen Seite.

Wir wechselten wieder vom Yukon nach British Colombia, und schon bald sahen wir auch wieder die ersten Bären. Diesbezüglich hatte uns der Yukon und auch Alaska nicht verwöhnt.

Den Cassier Highway sind wir schon hinauf gefahren, jetzt ging es diesen wieder hinunter. Da es eine wirklich sehr schöne Gegend war,  war es für uns keine Frage ob wir den Weg ein zweites Mal fahren möchten.

Und auch hier Bären, Elche und selbst gefangene Fische. Das letztere war gar nicht so einfach, da es unglaublich viele Mücken hatte. Ohne Netz und gut eingepackt war es nicht möglich zu Fischen. Da blieb ich besser im Auto und fotografierte von da aus.

Steward war für uns eigentlich nur ein Zwischenstopp, um zu den Nationalparks Banff und Jasper zu kommen. Wir waren schon im Mai hier gewesen. Dieses Mal wollten wir es nochmals versuchen zum Salmon Glacier zu fahren. Letztes Mal hatte es noch zu viel Schnee. Dieses Mal sollte der Schnee kein Problem sein, aber es hatte sich schlechteres Wetter angesagt. Kaum angekommen wurden wir von einem anderen Camper auf unser Nummernschild angesprochen. Max und seine Frau Anni Bebié, ursprünglich aus Zürich, waren unsere Nachbarn. Sie leben schon seit 40 Jahren in Amerika, in St. Louis (MI). Sie habe uns freundlicherweise angeboten uns mit ihrem Auto nochmals zum Gletscher zu fahren. (sie waren heute schon da oben) Das war supernett und erwies sich dann auch als die beste Lösung. Die Strasse war so übel, wir wären da nie hochgekommen, obwohl die im Visitor Center sagten, dass es kein Problem sei. Leider war das Wetter wirklich nicht gut und die Sicht war gleich null. Auf dem Rückweg zeigte sich der Gletscher dann doch noch ein wenig. Kein Vergleich mit dem was wir oben gesehen hätten, aber besser als nichts. Nach einem wunderbaren Tag mit anschliessendem Pizzaessen verabschiedeten wir uns wieder von Max und Anni, sie fuhren in die Richtung, aus der wir kamen, nach Alaska.

Unser Weg führte uns nach Edmonton, im Staat Alberta.

Alberta hat eine riesige Landwirtschaft. Kilometerweit waren nur Rapsfelder zu sehen. Auch die Viehzucht hat hier einen grossen Stellenwert. Bis 2005, bis zum Rinderwahn, war Kanada der grösste Exporteur von Rindern nach (man staune) Amerika. 

Das Highlight war dann aber die Bärenmutter mit ihren drei Jungen die wir trafen. Unglaublich süss, die Kleinen waren nicht viel grösser als ein kleines Schwein, aber wunderfitzig wie ein grosses.

Edmonton

In Edmonton, der Hauptstadt von Alberta, angekomme, suchten wir uns einen Parkplatz mitten in der Stadt. In Los Angeles hatten wir ja gesehen, dass dies möglich ist. Auch hier war es kein Problem. Nach einer kurzen Stadtbesichtigung, Edmonton hat nicht so viel zu besichtigen, genossen wir im Turmrestaurant ein feines Nachtessen mit einem fantastischen Ausblick auf die Stadt.

Nun gings aber zu den Nationalparks der Rocky Mountains von Kanada. Wir waren ja auch schon auf der amerikanischen Seite in den Rockys. Eine wunderschöne Bergkette.

 

Allgemein muss man vorausschicken, dass Kanada hauptsächlich aus Bergen, Seen, Gletscher und Wäldern besteht. Deshalb auch die vielen Fotos von Bergen, aber wenn man da durchfährt, ist es einfach nur faszinierend und schön. Auch sind nicht immer alle Fotos ganz sauber ( Scheibe voller Insekten) oder scharf (ging zu schnell), aber ich fand sie schon beim machen und auch jetzt sehr cool.

Ice Parkfield

Die erste Attraktion war dann das Ice Parkfield im Jasper Nationalpark. Wir fuhren mit einem extra dafür gebauten Bus auf den Gletscher. Um dort hinzugelangen mussten wir eine seeeehr steile Strasse runter- und auf dem Rückweg wieder rauf fahren. Nach der Denali Gletscherlandung war dieser Gletscher aber nicht mehr so besonders für uns und das Wetter wurde auch immer schlechter.

Trotzdem hatten wir unseren Spass.

So hätte es übrigens bei schönem Wetter ausgesehen.

Skywalk

Als nächstes fuhr uns dann der Shuttlebus zum Skywalk. Eine Brücke aus Glas die über den Abgrund führte. Ein ganz spezielles Gefühl, aber wir hatten nicht so Angst wie einige der Besucher die lieber gekrochen als gelaufen wären. Es war richtig lustig zum zusehen.

Maligne Lake

Endlich wieder einmal eine kleine Wanderung. Bevor wir eine kleine Schifffahrt auf dem Maligne Lake machten, ergriffen wir die Gelegenheit und machten eine kleine Rundwanderung. Da wir immer und überall Bären gesehen haben, ist dies viel zu kurz gekommen. Die Angst, einem direkt zu begegnen, war zu gross. (trotz Bärenspray)

Unglaubliche Bilder konnten wir dann auf der Schifffahrt machen. Ein kleiner Foto Stopp machte dies möglich. (kein Photoshop, genau so hat es ausgesehen)

Auch auf dem Weg dorthin, eine wunderschöne Kulisse. Wunderschön immer wieder die Strassenränder die voll mit Blumen waren. Wir hatten noch nie so viele Margeriten gesehen. Weisse und gelbe. 

Ein Bold Eagle (Weisskopfseeadler) hatten wir entdeckt, ein brütender Adler und ein Bighorn Sheep.

Banff Nationalpark

Der Banff Nationalpark hat noch viel mehr zu bieten, man könnte da locker 1-2 Wochen verweilen. Zum Beispiel könnte man da so einige Wanderungen unternehmen oder jeden Aussichtspunkt anfahren, den sie erstellt haben. Wir machten das was die meisten Touristen machten. Wir besuchen den Lake Louis und dann den Lake Moraine. Beides wunderschöne Seen die durch ihre unglaubliche blau-grüne Farbe herausstechen. Da wir mitten in der Hochsaison stecken bevorzugen wir es den Shuttlebus, welchen wir schon Monate zuvor buchen mussten, zu diesen beiden Seen zu nehmen. So konnten wir beide völlig entspannt die Landschaft geniessen.

Lake Louis

Lake Moraine

Takakkaw Falls

Als Abschluss von unserer Nationalparktour besuchten wir noch einen der grössten Wasserfälle, die Takakkaw Falls in Kanada. Und er war wirklich gross. Im Allgemeinen wird jedes Gerinnsel als Wasserfall vermarktet, aber dieser hatte es wirklich verdient. Der Weg dorthin war nicht ganz einfach. Um diese Spitzkehre kamen gerade so durch.

Wie ich schon erwähnt habe, ist die Umgebung der Rocky Mountains richtig schön.

Und noch etwas war aussergewöhnlich in der Gegend von Banff. Wir haben ein Restaurant gefunden wo wir hervorragend gegessen haben. Das ist nicht ganz einfach hier in Kanada.

Ab jetzt werden wir ein wenig zwischen Amerika und Kanada hin und her wechseln. Bis wir dann an der Ostküste Kanadas ankommen werden, um dort den wunderschönen Herbst zu geniessen, werden wir noch die eine oder andere Grossstadt in Kanada und USA besuchen. Natürlich hoffen wir, dass auch die Umgebung und der Weg dahin schön und abwechslungsreich sein wird. Wir werden es sehen und sind sehr gespannt.