Unsere Ferien im Mai 2019 hatten wir uns als Hauptprobe ausgedacht. Wir wollten auf dieser Reise so viel möglich erleben, so viel wie möglich sehen und unser Auto so gut wie möglich kennen lernen.
4 Wochen am Stück haben wir uns für diese Reise Ferien genommen.
Abenteuerlich ging es am nächsten Morgen weiter. Bergab und dann wieder bergauf. In San Sebastian angekommen suchten wir unseren Campingplatz. Der Weg führte uns wieder ins Niemandsland. Wir fuhren bergauf und auf und auf und unsere Strasse wurde schmaler und steiler. Doch plötzlich waren wir auf einer Hochebene und konnten weit ins Meer hinaus schauen. Eine unglaubliche Weite tat sich vor uns auf. Wunderschön.
Nach einer wunderbaren Nacht und einem ausgibigen Frühstück machten wir unseren Roller startklar. Wir wollten heute nach San Sebastian mit einem kleinen Abstecher auf den Monte Igueldo von dem aus man einen fantastischen Ausblick auf den wohl schönsten Strand Spaniens, dem la Concha, hatte.
San Sebastian ist bekannt für seine gute Küche. Es sollen sich da mehrer Spitzenköche niedergelassen haben. Wir waren gespannt.
Als erstes suchten wir aber einen Parkplatz für unseren Roller. Das war gar nicht so einfach, da halb Spanien mit Rollern unterwegs ist und es für diese Gefährte speziell gekennzeichnete Plätze gab. Es ist also nix „mit dem Roller hat man immer einen Platz“, doch mit etwas Geduld und guten Augen fanden wir dann doch noch einen.
San Sebastian zeigt sich als eine kleine, gepflegte, aber wunderschöne Stadt mit vielen Kirchen, Markt-Plätzen, einem traumhaften Strand und unzähligen Restaurants beziehungsweise Pinxtos-Bars. Im Gegensatz zum restlichen Spanien gibt es da nicht die üblichen Tapas sondern Pinxtos. Eigentlich ähnlich wie Tapas aber nur halb so gross. Die Pinxtos waren köstlich, wir hätten uns am liebsten durch das ganze Buffet durch gefuttert.
Der Start in Spanien war auf jedenfall vielversprechend.
Am nächsten Morgen gings dann aber auch schon wieder weiter. Wir wollten einen Weinfreund aus der Zeit von Cottinelli, Alex Simo von der Bodega Luis Alegre in Laguardia besuchen.
Wir freuten uns auf ein feines Mittagessen im hauseigenen Restaurant. Die Fahrt dorthin war sehr abwechslungsreich und der Übergang ins Rioja-Gebiet war Überwältigend. Diese Weite war unglaublich.
Bei der Bodega angekommen mussten wir jedoch feststellen, dass die Tore verschlossen waren, obwohl im Internet etwas anderes stand. Es blieb uns nichts anderes übrig als weiter zu fahren und unser Mittagessen selber zu zu bereiten. Auch das hat wunderbar geschmeckt. Wir konnten zum ersten Mal unseren neuen Grill ausprobieren, da wir diesmal die richtigen Gaskartuschen dabei hatten.
Nach dem Mittagessen machten wir noch eine kurze Siesta um dann später nach Haro zu gehen, die Stadt besichtigen und etwas feines zu Nacht zu essen.
Haro war jetzt nicht so der Renner. Unsere Reise ging weiter nach Salamanca. Da gute 380 km vor uns lagen war klar, dass wir diese Strecke nicht in einem Zug hinter uns brachten. Natürlich hatten wir auch da noch Bekannte die wir besuchen wollten. Auf der Bodega Campos Góticos hofften wir Pedro Gallego zu treffen. Doch unsere Spontanbesuche standen nicht unter einem guten Stern. Auch hier war nur ein Arbeiter anwesend der uns aber versprach ihm Grüsse von uns auszurichten. Da er aber unseren Namen, nach dem sechsten Mal Vorsprechen, immer noch nicht verstand zweifelten wir ein wenig daran.
Man kennt ja aber auch noch andere Bodegas und eine von diesen war ganz in der Nähe. Die Bodega Figuero in Horra. Keine direkten Weinfreunde, aber Hansruedi kannte den Wein und die Schweizer Importeure. Abgesehen davon ging uns langsam aber sicher der Wein aus und wir mussten für Nachschub sorgen. :-)
In der Zwischenzeit wurde der Wind immer stärker und wir überlegten uns wie und bis wohin wir weiter fahren sollten. Wir hatten für heute nicht wirklich ein Ziel. Spontan entschlossen wir dann, nachdem es uns fast von der Strasse blies, an einem schönen Platz unter einer Gruppe Pinien Schutz zu suchen und die Nacht zu verbingen. Wir übernachteten zum ersten Mal wild.
Am nächsten Morgen hatte der Wind ein wenig nachgelassen und wir konnten die Reise etwas entspannter weiterführen. Heutiges Ziel, Salamanca. Wir hatten uns einen schönen Platz ein wenig ausserhalb der Stadt ausgesucht und diesen peilten wir nun an. Dort angekommen machten wir uns direkt für die Nacht bereit. Wir hatten nämlich nicht vor vor dem Schlafen gehen nochmals zum Wohnmobil zurück zu kommen.
Das Wetter wusste noch nicht genau was es wollte. Es machte den Anschein, dass Regen in Sicht war. Trotzdem entschlossen wir uns den stündigen Marsch nach Salamanca zu machen. Es führte ein Weg am Fluss entlang direkt zur Stadt. Wenn man dann auch den richtigen nimmt. 😊 Mit einem kleinen Abstecher und kurz vor der Stadt einem kleinen Regenschauer, erreichten wir diese dann mit etwas Überzeit.
Salamanca ist eine schöne Stadt mit imposanten Gebäuden, einer riesigen Universität und gigantischen Kirchen. Zum ersten Mal besuchten wir so eine und waren fasziniert von der Bauart, der Grösse, den Bildern, dem Glanz, usw.
Salamanca hat auch eine wunderschöne Altstadt. Da es in jeder Stadt ein paar Läden gibt, nutzten wir die Gelegenheit um uns ein wenig wärmere Kleider zu kaufen. Es wurde nämlich in der Zwischenzeit ziemlich kalt und windig worauf wir definitiv nicht vorbereitet waren.
Es war wirklich schön hier in Salamanca, trotzdem mussten wir weiter. Es ging Richtung Portugal. Wir wollten wieder einmal mehr auf einem Weingut, Quinta do Crasto in Sabrosa, Halt machen. Unsere Vorstellung war, dass wir dort zu Nacht essen würden und auf dem Parkplatz übernachteten. Eben, es war unsere Vorstellung. Die Fahrt dorthin war wunderschön, aber auch sehr anstrengend wegen den sehr schmalen Strassen, bei denen es auf der Seite einfach nur runter ging. Die Sicht auf den Duoro war traumhaft. Dort angekommen teilte man uns aber mit, dass Sie ausgebucht wären und Sie uns leider nicht bewirten könnten. Wenigstens bekamen wir noch ein Glas Wein.
Und noch etwas machte uns Sorgen. Unser Wohnmobil machte komische Geräusche. In jeder Linkskurve quietschte es. Es nervte richtig und wir fanden nicht heraus woher es wirklich kam. Auch auf der Weiterfahrt wurde es nicht besser. Wir hielten dann auf einem Parkplatz an und gingen dem ganzen auf den Grund. Es kam eindeutig vom Rollerträger her, dort wo dieser mit dem Auto verbunden wurde. WD 40, dass war auch hier die Wunderwaffe. Wir sprühten reichlich damit ein und fuhren weiter.
Das nächste Ziel stand aber noch nicht fest. Als wir dann dem Duoro entlang fuhren, stach uns ein Restaurant direkt am Fluss ins Auge. Leider waren wir aber schon vorbei. Normalerweise liessen wir es dann sein, aber einerseits waren wir müde und wollten rasten und anderseits war es ein wirklich schöner Platz. Wir wendeten und parkten direkt vor dem Restaurant/Weinbar Foz Do Tavora. Unsere Anfrage für eine Übernachtung auf dem Parkplatz wurde positiv beantwortet, worüber wir uns sehr freuten. Wir machten es uns gemütlich und warteten bis wir zum Dinner konnten. Das Essen war sehr gut. Diese spontane Entscheidung hatte sich in jedem Fall gelohnt, und als wir dann nach einer ruhigen und entspannenden Nacht die Jalousien öffneten präsentierte sich der Duoro von seiner schönsten Seite. Es war Traumhaft schön da.
Beeindruckendes haben wir aber auf dem Weg nach Sabrosa erlebt.
Erstens mussten wir in einem Dörfchen das erste Mal wenden. Ein aufgeregter Einwohner hat uns zu verstehen gegeben, dass wir da nie und nimmer durchkommen werden. Er war dann aber auch bei dem Wendemanöver sehr hilfsbereit. Er vorne und ich hinten. Es ging um Millimeter. Hansruedi hat das Ganze mit soooo einer Ruhe gemacht. Ich war richtig stolz auf Ihn. Für das Dorf waren wir natürlich die Jahresattraktion. Wahrscheinlich waren das ganze Jahr nie so viele Menschen auf der Strasse wie in dieser halben Stunde.
Zweitens fuhren wir durch eine wunderschöne Gegend. Das Duorotal ist etwas von schönsten was wir je gesehen haben, und drittens fuhren wir über einen riesigen Staudamm, kurz vor Portugal, dem Almendra Dam.
Porto, was will man noch mehr. Jetzt sind wir schon von Benken bis nach Porto mit unserem Wohnmobil gefahren und freuten uns auf diese Stadt. Wir waren vorher noch nie da, obwohl wir Portugal als sehr schön empfunden hatten. Wieder stellten wir unser Mobil ein wenig ausserhalb von Porto auf einen Campingplatz direkt am Meer ab. Dies spürten wir auch, es windete unglaublich. Wir waren froh, dass unser Platz im hinteren Teil vom Camping war. Mit dem Roller fuhren wir dann bald einmal Richtung Porto.
Unten, an der Avenue de Ramos Pintos parkierten wir. Wir hatten in der Zwischenzeit gelernt, dass wir unseren Roller auch bei den anderen Motorrädern hinstellen konnten. Er musste einfach nah genug an den anderen stehen. Lustig waren auch immer die Reaktionen, wenn die Leute ein Schweizer Schild an einem Roller in Portugal sahen.
Porto an und für sich war sehr schön. Über die grosse Brücke gingen wir zur Altstadt. Die Brücke, Ponte Luis ist bekannt, so dass wir nicht die einzigen Besucher waren. Wir gelangten mit der Teleférico de Gaia dort hin. Bis zur Altstadt waren es dann nur noch wenige Meter. Unzählige kleine Gässchen führten da durch. Man hätte sich locker verlaufen können. Auf den Weg durch diese Gässchen fanden wir auch ein kleines Restaurant welches portugiesische Spezialitäten anbot. Es war ein Treiben wie auf einem Ameisenhaufen. Speziell war, dass die Leute da auf der Strasse, zu nicht ganz leiser Musik, tanzten und dass sie die Tische und Stühle beiseite stellten wenn ein Auto durch musste.Weniger schön an der Altstadt war, dass genau zu diesem Zeitpunkt eine Motocross Veranstaltung durch diese und entlang des Duoro führte. Es gab kein Durchkommen. Und noch etwas störte uns. Die als Touristenangebot gedachten Jetski die auf dem Fluss ihr Können preis gaben. Ohrenbetäubenden und aus unserer Sicht völlig unnötig.
Mit Müh und Not fanden wir einen Weg zur Ponte Luiz I, auf der wir wieder auf die andere Seite gelangten. Auf dieser war es ein wenig angenehmer da es nicht ganz so laut war. Aber sonst, alles in allem empfanden wir Porto als eine sehr schöne Stadt.
Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich frühzeitig wieder weiter, da wir fast 400km vor uns hatten. Setubal war angedacht. Wir machten alles soweit bereit, als uns ein deutscher Nachbar darauf aufmerksam machte, dass die Ausfahrt wegen eines Maratons bis ca. 14.00 Uhr gesperrt sei. Wir erkundigten uns bei der Rezeption. Leider war es wahr. Aber die haben nichts dementsprechendes am Vortag, bei der Reservierung für eine Tag, gesagt. Gemäss dem Herrn am Empfang war da nichts zu machen. Das ging aber gar nicht. Nicht mit Guntlis. Hansruedi lief zum nächsten Polizisten und erklärte ihm die Lage. Dieser versprach ihm, dass er uns bei der nächsten Flaute aus dem Areal lotsen würde. Zurück zum Empfang stellte dieser sich auf stur. Er hätte die Anweisung geschlossen zu halten. Erst als ihm der Polizist erklärte, dass er dieVerantwortung übernehme lies er mit sich reden. In der Begleitung von der Polizei verliessen wir dann einige Minuten später den Platz mit dem Vorsatz nie mehr dahin zurück zu kommen. Er war weder schön, noch war das Personal freundlich.
Ein älteres Ehepaar, welches auch verzweifelt raus wollte, folgte uns unverzüglich und fuhr dann noch eine Weile mit uns mit bis sich unsere Wege trennten.
Unser Weg führte mehr oder weniger der Küste entlang, quer durch Lissabon nach Setubal. Leider hatte unser Navi wieder einmal ein anderes Ziel wie wir vor Augen, beziehungsweise stimmte die Adresse vom Campingplatz nicht.Wir mussten also nochmals eine halbe Stund mehr hinter dem Steuer sitzen.
In einem Forum hatten wir gelesen, dass die Einfahrt zum Campingplatz nicht ganz leicht sei. „Wer hält hat verloren“ stand da. Die Einfahrt sei sehr steil und mit einer spitzen Kurve am Schluss. Wir hatten uns also darauf eingestellt und nahmen unten genügend Anlauf, so dass wir sicher nach oben kamen. Wir sind jetzt aber nicht mehr ganz so sicher ob der Scheiber auf dem gleichen Platz war. Die Einfahrt war problemlos zu bewältigen.
Es war ein grosser Platz mit Sicht auf das Meer. ( Wenn du nicht gerade viele Bäume vor deiner Aussicht hast). Bei den unteren zwei Strasseneinfahrten waren Plätze für Zelte und ab der dritten dann für Wohnmobile. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen und richteten uns für die nächsten zwei Tage ein.
Schon beim Hinfahren waren wir an einem schönen Strand vorbei gefahren, angrenzend an das Städtchen. Diesen wollten wir noch besuchen. Der Strand lage aber an der prallen Sonne. Keine Bäume oder sonst etwas das Schatten spendete. Also gingen wir in den nächsten Laden und kauften Stühle, Badetücher und einen Schirm.
Leider war es schon zu spät für den Strand und Hansruedi wollte ja noch etwas feines für mich kochen. Es war Muttertag und er übernahm die Rolle der Kinder für einmal. Da wir aber mit dem Roller unterwegs waren, war es eine kleine Herausforderung alles nach Hause zu bringen. Die Tücher im Roller, den Schirm geschultert und links und rechts einen Stuhl. Wir waren startklar. Es war sicher lustig uns beim Wegfahren zuzuschauen.
Nach einem wunderbaren Nachtessen und einer ruhigen Nacht wollten wir am nächsten Tag zum Farol do Cabo Espichel. Wieder sattelten wir unseren Roller und machten uns auf den Weg dorthin. Es war unglaublich heiss, auch auf dem Roller.
Der Leuchturm befand sich an einer wunderschönen Klippe. Wir machten ein paar Bildern vom Leuchturm, der Klippe und von uns. Es war aber so heiss, dass wir uns nach etwas Schatten sehnten. Auf der anderen Seite der Klippe befand sich ein Restaurant bei der Barockkirche Nossa Senhora do Cabo Espichelo. Dort wollten wir unbedingt hin. Es kommt nicht oft vor, dass ich in den Schatten will, aber dass war jetzt auch für mich zu viel des Guten. Ein kühles Bier und ein Mineralwasser bewirkten, dass es uns kurzzeitig besser ging.
Die Kirche selber haben wir dann nur noch von aussen besichtigt, wir wollten nur noch eins, ins Wasser. So nahmen wir den Rückweg in Angriff. Wir wollten eigentlich an einem der Geheimtipps an den Strand gehen. Bei diesen musste man aber noch einen längeren Weg die Küste hinunter laufen. Bei dieser Hitze hatten wir aber keine Lust dazu und unser Strand war zu schön um jetzt noch grosse Anstrengungen zu unternehmen.
Wir fuhren zurück zum Camping, packten wieder den Roller mit Schirm und Stühlen und gingen wieder. Das Wasser erwartete uns kühl, war aber herrlich. Es tat einfach nur gut.
Erfrischt machten wir uns dann wieder auf den Rückweg. Wir haben diese zwei Tage hier sehr genossen, aber am nächsten Morgen hiess es wieder alles zusammen packen und weiterfahren. Zum Glück dieses Mal aber nur einen Katzensprung weiter. Nach Lissabon.
Nach einem wunderbaren Nachtessen und noch einigen Metern Sightseeing zu Fuss hatten wir genug und wollten nur noch schlafen gehen. Zurück beim Wohnwagen legten wir uns nieder und schliefen schon bald ein. Morgens um 2 Uhr erwachten wir beide. Ein Ohrenbeteubender Lärm störte unsere Nachtruhe. Wir machten die Rolläden auf und mussten feststellen, dass wir unser Wohnmobil direkt neben einer Disco parkiert hatten. Wir dachten, es ist Donnerstag Morgen, die werden sicher bald schliessen. Als nach einer halben Stunde noch nichts dergleichen geschah, fuhren wir 200 Meter weiter nach vorne. Auch da hörten wir die Musik noch, aber wir konnten wieder schlafen. Nach sechs Uhr erwachten wir wieder über das geplapper um unser Fahrzeug herum. Es nahm uns Wunder was da draussen los war und öffneten das Fenster. Die Disco schloss allmählich und die übernächtigten Besucher gingen langsam aber sicher nach Hause. Da wurde gebalzt, geworben, geflirted, abgewimmelt und sich zur Schau gestellt. Es warein richtiges Schauspiel was da draussen abging.
Da wir schon früh wach waren konnten wir uns auch einwenig Zeit für die nächsten Kilometer lassen. Die Herausforderung war als erstes aus diesem Lissabon herauszukommen. Im Zick Zack füren wir quer durch die Stadt in Richtung Évora. Wir hatten wieder einmal die Idee auf einem Weingut unseren Lunch zu nehmen. Als wir dann beim Weingut Esporao angekommen sind bekamen wir ein weiteres Mal zu hören „over booked“. Wenigstens durften wir ein kleines Plättchen und ein Glas Wein geniessen. Wir nutzten dann aber gleich unseren Parkplatz unter dem Baum um noch ein Mittagsschlaf zumachen.
Unsere Reisepläne führten uns zurück nach Spanien. Càdiz hatten wir im Auge. Wir machten aber zuerst einen Abstecher nach Sevilla.
In el Puorto de Sta Maria hatten wir einen Platz gefunden wo wir uns nach einer längeren Fahrt niederlassen konnten.Direkt am Meer. Es war sehr schön dort, nur das Meer, beziehungsweise der Wind, war ein wenig rauh. Für einen Spaziergang am Strand war es jedoch schön genug.
Weiter gings dann Richtung Cordoba. Leider nicht über Sevilla. Wir befürchteten, dass wir zu wenig Zeit haben würden bis am Schluss und ausserdem waren wir schon ein wenig Städtebesichtigungsgeschädigt. Aber auch Cordoba ist eine kleine hübsche Stadt die sich lohnt einmal zu besuchen. Von unserem Campingplatz, übrigens mit der unmöglichsten Einfahrt auf dieser Reise, konnten wir in die Stadtmitte zu Fuss gehen. Ausser dass es heiss war, war es sehr einfach.
Nach diesem Tag hatten wir entgültig genug von all den Kirchen, Kathedralen und Touristenfallen. Wir zogen uns in die Berge zurück. Nach Trevélez in der Sierra Nevada. Die Fahrt dorthin war ziemlich abenteuerlich. Die Strassen wurden immer schmaler, die Kurven immer spitziger und der Abgrund immer steiler. Wir waren froh als wir am Ziel angekommen waren.
Ein bischen oberhalb von Trevélez hat es ein Campingplatz den wir dann auch besuchten und unser Fahrzeug platzierten. Da waren sie sich auf jeden Fall grössere Fahrzeuge nicht gewohnt, aber es passte gerade. Wir hofften einfach dass auf der anderen Seite niemand mehr kam denn dann wären wir nicht mehr aus unserem Platz gekommen.
Wir machten es uns gemütlich und freuten uns auf das bevorstehende Nachtessen. Wir haben ein Fondue geplant. Bei der kühlen Temperatur war das genau das Richtige. Trevélez liegt auf gut 1500m über Meer und ist bekannt für seinen luftbetrockneten Serrano-Schinken. Dieser wird im gegensatz zu dem Ibérico-Schinken von hellhäutigen Hausschweinen und nicht von dunkelhäutigen iberischen Schweinen gewonnen. Die Keulen werden dann gesalzen und zum trocknen aufgehängt. Dieser hängt dann dort für die nächsten zwei Jahre. bevor er dann zum verkauf frei gegeben wird.
Trevélez ist so bekannt für diesen Schinken, dass sogar ganze Reisecars den Weg dorthin finden. Wir waren auf jeden Fall froh dass wir ausserhalb der Hochsaison da waren. Wir möchten uns gar nicht vorstellen wie das zu und her geht wenn Saison ist.
Wir verbrachten zwei Tage in Trevélez bevor wir wieder weiter fuhren.
Einen Teil mussten wir wieder den Weg zurückfahren. Dann aber bogen wir links ab und fuhren quer durch die Sierra Nevada um dann am Abend auf der Bodega de Barahonda einzutreffen. Wir hatten dort mit Alfredo, dem Besitzer abgemacht.
Wir fuhren durch wunderschöne Landschaften, über eine Passhöhe, durch ein Skigebiet und dies immer Mutter Seelen alleine. Viele Kilometer fuhren wir durch die Berge und plötzlich war eine weite Ebene vor uns. Durch diese fuhren wir gemütlich nach Yecla wo wir dann am Abend mit Alfredo ein typisch spanisches Nachtessen, mit vielen kleine Spezialitäten genossen. Liebenswürdigerweise durften wir auch auf dem Weingut übernachten. Es war wie Himmel auf Erden.
Wir freuten uns auf unser nächstes Ziel. Valencia. Kurz nach unserer Abfahrt in Yecla hatten wir mit unserem Wohnmobil die 10'000 km erreicht.
Unsere deutscher Freund aus der Pfalz, Stefan Dorst, betreut in Cretas ein Weingut mit exzellenten Weinen. Da wollten wir unbedingt hin. Wir wussten, dass er nicht anwesend sein wird, aber Antonio konnte das genau so gut und vor allem war es ja das Ziel von Hansruedi auf dieser Reise möglichst viel Spanisch zu sprechen. Dass ging definitiv nur mit ihm.
Nach Saragossa stellte sich bei und die Frage, Mondserat oder etwas anderes?
Es war Erholung pur da oben. Kein Lärm, kein Verkehr, nur wir und die Natur.